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Die VOGEL-KIRSCHE

Vorkommen, Erscheinung, Blätter & Wissenswertes

Ruhige Wald

Vorkommen: Europa bis zum nördlichen Kleinasien, zur Krim und dem Kaukasus.

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Erscheinungsbild: Sommergrüner, bis zu 30m hoher Baum.

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Blätter: Blätter mit 2-4cm langem Blattstiel, lang zugespitzt, etwas7,12cm lang und 6cm breit. Oberseits kahl, etwas glänzend frischgrün, unterseits nur auf dem Blattnerven leichtbehaart. An der Basis der Blattspreite 2-4 sehr auffällige, meist kirschrote Nektardrüsen. Intensive Herbstfärbung rot und gelb.

Wissenswertes: Die Vogelkirsche ist die Wildform der Süß-Kirsche. Die Züchtung erfolgte allerdings nicht in Mitteleuropa, sondern im Mittelmeergebiet. Der Baum ist - was die Früchte anbelangt - recht formenreich: sie können sich im Geschmack beträchtlich unterscheiden (süß bis bitter). Der wissenschaftliche Artname der Wildkirsche "Prunus avium" geht auf die Vorliebe der Vögel (lat.: Avis) für die kleinen Früchte zurück, weswegen sie hier zu Lande meist Vogelkirsche genannt wird.

 

Das süße Fruchtfleisch soll Anreiz und Belohnung für die mit dem Verzehr verbundene Verbreitung des Baum-Samens sein, welcher im Inneren des harten Steinkerns schlummert. Zu seinem zusätzlichen Schutz hat er sich das Molekül Amygdalin zu Eigen gemacht, welches mittels eines Enzyms giftige Blausäure abspalten kann. Im intakten Samen sind Enzym und Amygdalin strikt getrennt aufbewahrt, denn die Blausäure wäre auch für die Planze tödlich. Erst wenn jemand darauf kaut, kommen beide Substanzen zusammen und setzen das Gift frei.

 

Die Kirschkerne werden heute wie einst aufgehoben: in Leinenbeutel eingenäht und über dem Ofen aufgewärmt, diene sie als Heizkissen. Das rötlich-braune Holz ist für Schreinerarbeiten von Nutzen. Nach der Blütezeit seiner Verwendung im Zeitalter des Biedermeier gewinnt es heute wieder an Bedeutung. Das aus den Baumwunden austretende Harz, Kirschgummi oder Katzengold genannt, wurde zur Versteifung von Filzhüten gebraucht oder galt in Wein aufgelöst aus gutem Hustensaft. In der Symbolik steht die Frucht der Kirsche für die Verführung zu Sinneslust, aber auch für Unheil. Der christlichen Kirche galt der Kirschbaum als Sinnbild für ein gefallenes Mädchen: als "Schandmai" wurden ihr Kirschzweige am 1. Mai vor die Tür gelegt. Bei den Germanen war das Beobachten der im Vollmond unter den Kirschbäumen tanzenden Elfen streng verboten.
Giftig sind lediglich die im Fruchtkern enthaltenen Samen.

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