Die RÜSTER / ULME
Vorkommen, Erscheinung, Blätter & Wissenswertes


Vorkommen: In Mitteleuropa von norddeutschem Flachlande bis zu den Alpen in Höhen von 1400 m.
Erscheinungsbild: Sommergrüner, 30-40 m hoher Baum.
Blätter: Blattbasis stark asymmetrisch mit schlanker, aufgesetzter Spitze, oftmals auch 3-zipfelig. Blätter kurz-gestielt bis fast sitzend, 1-10 cm lang und bis zu 10 cm breit. Oberseite mattgrün und durch Borstenhaare sehr rau, unterseits heller, auf den Blattnerven frei weißhaarig. Kräftiggelbe Herbstfärbung.
Wissenswertes: Die Früchte der Ulme werden vom Wind verbreitet und beginnen auf dem Erdboden sofort zu keimen. Die Blühfähigkeit erlangt der Baum mit 20 Jahren, Bergulmen können bis 400 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser von 1 bis 2 m erreichen. Das bereits seit Beginn des vergangenen Jahunderts wütende Ulmensterben hat die Bestände stark dezimiert. Das Ulmensterben hat seine Ursache in einer Pilzinfektion, die ausschließlich Ulmen betrifft. Der Ulmensplintkäfer gilt als Überträger dieses Schlauchpilzes, welcher die Gefäße des Baumes verstopft und unabdingbar zum Absterben führt.
Das dauerhafte Holz der Ulme steht als Bau- Werk- und Brennholz dem der Eiche nur wenig nach. Der Bast der Rinde lässt sich zu Bindematerial und Seilen verarbeiten und wurden in früheren Zeiten gar zu Heilzwecken verwandt: die ausgekochten Schleim- und Gerbstoffe sollten gegen Husten und Durchfall sowie bei Wunden und Hautekzemen helfen. Im Altertum galt der Baum als Sinnbild für Tod und Trauer.
Ähnlich der Linde waren über lange Zeit hinweg auch stattliche Ulmen auf bedeutsamen Plätzen gepflanzt. Die Edda-Sage der nordisch-germanischen Mythologie berichtet von der Entstehung der Frau aus einem ans Meer Ufer gespülten Ulmenstamm durch göttlichen Ein Hauch, ebenso wie der Mann aus einer Esche hervorging.