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Die VOGELBEERE / EBERESCHE

Vorkommen, Erscheinung, Blätter & Wissenswertes

Ruhige Wald

Vorkommen: In Mitteleuropa von Norddeutschen Tiefland bis zu den Alpen, dort bis zu 2000 m hoch ansteigend. Hauptverbreitung in den Mittelgebirgen.

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Erscheinungsbild: Sommergrüner, mehrstämmiger Strauch oder 5-10 m hoher Baum.

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Blätter: Unpaarig gefiedert, mit 2-3 cm langem Blattstiel, insgesamt ca. 15 cm lange und 8 cm breite. Fiederblättchen 9-17, sehr kurz gestielt oder sitzend, länglich-oval, vorne zugespitzt, am Grunde keilförmig, 4-5 cm lang und 1-2 cm breit. Oberseits mattgrün und anliegend behaart, unterseits dicht graufilzig, duften beim Zerreiben deutlich nach Bittermandelaroma. Prächtige Herbstfärbung von goldgelb bis rotgelb.

Wissenswertes: Die Eberesche wird heute gerne als Stadtbaum gepflanzt: zum einen wegen ihrer schönene Früchte, zum anderen, da sie Autoabgase gut verträgt; die Pflanze ist allerdings recht hitzeempfindlich. Ihre Lebensdauer beträgt nur zwischen 80 bis 100 Jahre. Die Eberesche gehört zusammen mit der Mehlbeere und der Elsbeere zur botanischen Gattung "Sorbus". Im Gegensatz zu ihren Schwestern besitzt sie aber keine ungeteilten, sondern gefiederte Blätter; dieses Merkmal hat sie mit der Esche gemeinsam, weswegen sie auch nach dieser beanannt ist, obwohl keine engere Verwandtschaft zwischen den beiden besteht.

 

Wahrscheinlich lautete ihr ursprünglicher Name "Aberesche", was den Baum als minderwertige (unechte) Esche auswies, da sie sich mit deren Bedeutung in Nutzen und Mythologie nicht messen kann. Jedenfalls lässt sich eine Verbindung zu einem männlichen Schwein, dem Eber, kaum belegen. Mehr als 60 Vogelarten schätzen die kleinen apfelartigen Früchte, weswegen der Baum auch unter dem Namen Vogelbeere gut bekannt ist. Vogelbeeren sind nicht etwa giftig, sondern vielmehr genießbar, auch wenn der bittere Fruchtgeschmack nicht gerade eine Gaumenfreude ist.

 

Aus den Früchten wurde der heute kaum noch verwendete Zucker-Austauschstoff Sorbit gewonnen, der als Lebensmittel-Süßstoff für Diabetiker sowie als mildes Abführmittel diente. In der germanischen Mythologie galt die Eberesche als Glück bringender Baum. Bereits die keltischen Druiden glaubten, mit ihrer Anpflanzung Unheil von Orten verbannen zu können.

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